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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 20

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
20 ihre Erlaubnis nur mit einer festgesetzten Anzahl von Begleitern betreten. Berlin und Klln au der Spree, die an der Spitze der Widerstrebenden standen, hatten bei der Huldigung Friedrichs Ii. versucht, seiner Landeshoheit entgegenzutreten. Ein Streit, welcher zwischen dem Stadtrat und der Brgerschaft ausgebrochen war, gab dem Kurfrsten die willkommene Gelegenheit, die Herrschaft der die Stadt wiederzuerlangen. Friedrich rckte in Berlin ein, zwang die Stadt zum Austritt aus der Hansa, erbaute zwischen Berlin und Klln ein Schlo, die alte Burg", und machte Berlin zur Residenz des Kurfrsten und zur Hauptstadt des Landes. 3. Sein Tod. Ein krperliches Leiden, welches den Kurfrsten V'hit' Alter befiel, sowie der Kummer der den Verlust seines einzigen Sohnes, der im blhenden Alter hinweggerafft wurde, veraulaten ihn, die Herrschaft der die Mark niederzulegen. Er trat das Kurfrstentum an feinen jngeren Bruder Albrecht Achilles ab (1470) und zog nach Franken, wo er im Jahre 1471 auf der Plafsenburg starb. Seine Ruhe-statte fand auch er im Kloster Heilsbronn. E, M Kurfürst Albrecht Achilles. 14701486. Wahlspruch: In Gott's Gewalt - P ' Hab' ich's gestalt; Er hat's gefgt, Da mir's gengt." 1. Persnliches. Der deutsche Achilles", der dritte Sohn Friedrichs I., wurde in den feinen hfischen Formen des Rittertums er-zogen; er war ein Ebenbild des ritterlichen Kaisers Maximilian I. Den Namen Achilles fhrte er mit Recht. Schon als 16 jhriger Zng-ling kmpfte er tapfer an der Seite seines Vaters gegen diehussiten; auf den Turnieren bewies er die grte Tapferkeit und Khnheit; in Augsburg warf er einst 17 Ritter ans dem Sattel. In einer Fehde gegen Nrnberg eroberte er eine Fahne und verteidigte sich gegen 16 Gegner so lange, bis ihm die Seinen zu Hilfe eilten. In ganz Deutschland war fast kein Winkel, den er nicht gerstet betreten hat;" so erzhlt von ihm ein Zeitgenosse. Albrecht Achilles war von hohem, krstigem Wchse, schn von Angesicht und gewandt in Wort und Rede-; an seinem Hofe auf der Kadolzburg herrschte frstliche Pracht. Bei den Deutschen geno er ein hohes Ansehen, und als Reichsfeldherr hat er dem Kaiser Friedrich Iii. im Kampfe gegen Karl den Khnen wichtige Dienste geleistet. 2. Seine Regierung, a) Sorge sr das Land. Auf seinen frnkischen Besitzungen gefiel es dem Kurfrsten weit besser als in Branden-brg. Der mrkische Adel, von dem immer noch einige dem Raubwesen

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 26

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
bei.jeder ferneren Belehnung eines Herzogs von Pommern durch den Kaiser fand zugleich eine Mitbelehnuug des Kurfrsten von Brandenburg statte) 3. Joachims Stellung zur Reformation. In die Regieruugszeit des Kurfrsten Joachim fllt auch der Beginn der Reformation, die vom nahen Wittenberg ans ihren Weg bald in die Marken nahm. f Joachim war schon durch seine Erziehung, die ihm durch den Bischof vou Lebus, Dietrich von Blow, zuteil geworden war. ein entschiedener Gegner der neuen Lehre. Diese Abneigung wurde noch genhrt durch seinen Bruder, den Kardinal Albrecht von Brandenburg. Erzbischof von Magdeburg und Mainz, ferner durch die Bischfe von Lebus und Brandenburg und durch die vou ihm hochgeschtzte Universitt zu Frankfurt, die das Vorgehen Luthers mibilligte, und deren Hrsle bei den neuen Vorgngen fast leer standen, während sich die zu Wittenberg fllten. Joachim war ferner der Ansicht, es sei Sache des Papstes und der Bischfe, die Angelegenheiten der Kirche zu ordnen. Die Unruhen des Bauernaufstandes, der Wiedertufer und andere fchlimme Bewegungen .feiner Zeit sah der Kurfürst als eine Folge der Erregung der Völker durch die neue Lehre an. Seinem Lande und Volke wollte er aber die Ruhe erhalten, um deren Wohlfahrt ungehindert frdern zu Wunen. Gegen die Anhnger der neuen Lehre blieb er duldsam, iu seiner Familie duldete er die Neurungen nicht. Als seine Gemahlin, die Kurfrstin Elisabeth, dem Gebote ihres Gemahls zuwider zu der neuen Lehre bertrat und das Abendmahl unter beiden Gestalten empfing, auch ihre Kinder ohne Wissen des Vaters in dem neuen Glauben unterrichten lie, kam es zwischen den Ehegatten zu unangenehmen Auftritten. Elisabeth hielt es sr angezeigt. Berlin zu verlassen. Sie begab sich zu ihrem Oheim nach Sachsen und trat von hier aus in einen lebhaften Verkehr mit Luther. 4. Sein Tod. Joachim blieb der katholischen Kirche ergeben. Auf seiuem Sterbebette muten feine Shne Joachim und Johauu feierlich geloben, dem alten Glanben treu zu bleiben. Er starb 1535 zu Stendal; seine Leiche ward erst zu Lehnin, spter im Dome zu Berlin beigesetzt. Kurfürst Joachim It., Hektar. 1535 -1571. Wahlspruch: Allen wohlzutun ist Frstenart." 1. Persnliches. Im krftigen Mannesalter von 30 Jahren bestieg Joachim Ii. den Thron. Schon als Kurprinz hatte er sich durch Tapferkeit M Beim Belehnungsakte berhrten der neue Herzog und der jeweilige Kursrst gleichzeitig die Lehnsfahne. 2) Regium est omnibus benefacere."

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 86

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
86 an Stanislaus Leszczynski abtreten, nach dessen Tode es an Frankreich fallen sollte, was bereits 1766 geschah. Der Herzog Franz Stephan er-hielt als Entschdigung fr Lothringen das Herzogtum Toskana. /- 2. Die Pragmatische Sanktion. *) Karl Vi. hatte durch eiu Hausgesetz, Pragmatische Sanktion genannt, bestimmt, da die smtlichen zur sterreichischen Monarchie gehrigen Lnder nie geteilt werden, und da. falls er keine mnnlichen Nachkommen hinterlassen wrde, smtliche Lnder seiner Tochter Maria Theresia znsallen sollten. Die Anerkennung dieser Bestimmungen seitens der bedeutendsten deutschen und auerdeutschen Mchte suchte der Kaiser durch Versprechungen und Zugestndnisse zu erlangen. An dem Könige Friedrich Wilhelm I. von Preußen fand er einen zuverlssigen Bundesgenossen, dem er fr seine Untersttzung die Erbfolge in Jlich und Berg zusicherte (1728). }. echt Tod. Im Jahre 1740 erlosch mit dem Tode Karls Vi. der deutsch-habsburgische Mannesstamm, der fast ein halbes Jahrtausend segensreich in Osterreich geherrscht hatte. Maria Theresia, die lteste Tochter Karls Vi. und die Gemahlin des Herzogs Franz Stephan von Toskana, wurde die Erbin der sterreichischen Lnder und die Stammmutter des noch heute regierenden habsburgisch-lothringischen Herrscherhauses. Fnfter Abschnitt. Greuen. König Friedrich Il, der Groe. 1740- 1786. Wahlspruch: Fr Ruhm und Vaterland."2) ], Per Kronprinz Ariedrich. I. Seme Erziehung. Friedrich Ii. wurde am 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Seine Erziehung und Pflege erhielt er von einer eingewanderten, allgemein geachteten Franzsin, der Madame de Noueoulles, welche schon seines Vaters Erzieherin gewesen war; der eigentliche Lehrer war der talentvolle Franzose Dnhan de Jan dun. Unter pragmatischer Sanktion versteht man ein von verschiedenen Staaten nach gegenseitiger Vereinbarung festgestelltes Staatsgrundgesetz, das fr ewige Zeiten in Kraft bleiben soll. 2) Pro gloria et patria."

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 72

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
empfunden, und seinem Leichenzuge folgten die Schmhungen und Verwnschungen des gemeinen Volkes Frankreich hrte fr die nchste Zeit auf. mit-bestimmend m die Ordnung der staatlichen Angelegenheiten Europas einzugreifeu -- 5?.?- W feinet 3eit Geprge aufgedrckt; das glanzvolle, ppige und leichtfertige Leben am Hofe zu Versailles, der als der Mittelpunkt aller feineren und hheren Bildung galt, wohin aus aller Welt, besonders anch ans Deutschland Reisen gemacht wurden, galt mit seinen Sitten und Moden. ,einer Literatur und Kunst als das Vorbild fr ganz Europa, fr die groen und kleinen Fürsten, von denen ein jeder sein Versailles" haben wollte, fr den Adel und die besseren brgerlichen Kreise. Verderblich wurde die Politik Ludwigs Xiv. besonders fr Deutschland, wo er das System der absoluten Monarchie verstrkte, das Verhltnis der Fürsten zu Kaiser und Reich zu untergraben, Das nationale Bewutsein durch reichsfeindliche Bndnisse (Cln und Bayern) und durch Kauf der Kurstimmen bei seiner Bewerbung um den deutschen Kaiserthron zu ver-Nichten suchte.1) König Friedrich Wilhelm I. 17131740. Wahlspruch: Er (der preuische Adler) weicht der Sonne nicht."2) 1. ptc Jugendzeit. riebrtd) Wilhelm war in manchen Stcken bcts egenteil von [einen (Sltein. Er hatte Weber von dem feinen Leben seiner hochgebilbeten Mntter nnb beren Vorliebe fr Wissenschaft nnb Kunst, noch von der Prunkliebe seines Vaters etwas geerbt. Schon von Jugenb auf war er ein abgesagter Feind aller Pracht nnb Verschwenbnng nnb ein Mnster der Sparsamkeit. Die Rechnnngsbcher, welche er in seinen Jugeub-jhren der sein Taschengelb gefhrt hat, bezeugen einmal, ba er keinen Pfennig nnntz ausgab, dann aber anch, ba seine Sparsamkeit kein Geiz war; den Armen und Notleibenben hat er reichlich gespenbet. Schon als Knabe zeigte ,Biebrich Wilhelm einen cntschiebenen Willen, oft sogar einen starren Eigensinn, so ba seine Erzieher oft der seinen Trotz nnb seine Heftigkeit klagten. Die erste Erziehung mute beshalb in die Hand eines tchtigen und eutschiebeuen Mannes gelegt werben, des Generalleutnants von Dohna, der ans feinen Zgling den besten Einflu ausbte. Auch seine sptere Vorliebe fr Soldaten zeigte sich schon in der Jngenbzeit. Mit einer Kompagnie von Kabetteu, die aus abligen Shnen seines Alters gebilbet war, stellte er unermblich militrische bungen an. Er selbst war ein Meister in allen Leibesbungen. V Zurbonsen. Repetitionsfragen. 2) Nec soli cedit."

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 16

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 16 - lustigen Scharen durch Sddeutschland. Prahlend riefen sie: Unsere Rosse werden die deutschen Flsse austrinken und ihre Hufe die Städte zerstampfen, Wenn der Himmel nicht auf uns fllt und die Erde uns nicht verschlingt, wer wird uns besiegen?" Bei Augsburg stellte sich Otto mit dem Reichsheere den Feinden entgegen. Die Uu-garn wurden gnzlich geschlagen, und eine unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Die Ungarn sind spter nicht wieder nach Deutsch-land gekommen. Sie nahmen das Christentum an und gewhnten sich an friedliche Beschftigung und feste Wohnsitze. Ktto wird Kaiser. Wiederholt mute Otto mit Heeresmacht der die Alpen ziehen, um in Italien Ruhe und Ordnung herzustellen. Auf einem dieser Zge kam er mich nach Rom. / Bei dieser Gelegenheit wurde Otto vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt, und Deutschland fhrte von jetzt ab den Titel: Heiliges rmisches Reich deutscher Ration. Unter Ottos Regierung gelangten Wissenschaft und Kunst (Roswitha von Gandersheim), Handel und Gewerbe zu groer Blte. Httos Hot. Otto starb im Jahre 973 ebenfalls zu 931 einleben, dem Sterbeorte seines Vaters. Im Dome zu Magdeburg fand er seine letzte Ruhesttte. Wegen seiner edlen Eigenschaften, seiner herrlichen Kriegs-taten und seiner ruhmvollen Regierung nannte man Otto schon bei Leb-zeiten d e n Groen". Die Kaiserin Adelheid. Ihre Kugend. Adelheid, die zweite Gemahlin des Kaisers Otto I., war eine burgnndische Prinzessin Im Alter von 16 Jahren vermhlte sie sich mit Lothar, dem Könige von Oberitalien Ihren Gmahl verlor sie schon nach drei Jahren, und da sie gezwungen werden sollte, gegen ihren Willen eine neue Ehe einzugehen, hatte sie viel zu leiden. Ihr Retter wurde der Deutsche Kaiser Otto I.; ihm reichte sie ihre Hand zum ehelichen Bunde und wurde Ottos zweite Gemahlin. Seine erste Gemahlin Editha hatte ihm der Tod entrissen. Adelheid als Kaiserin. Wie die Knigin Mathilde blieb auch Adel-Heid als Kaiserin einfach und bescheiden, wie jene fand auch sie ihr Glck in der Ausbung der Werke christlicher Nchstenliebe. Sie grndete Klster und Kirchen ltnd gab zu deren Ausstattung reiche Spenden. Gegen Gut-gesinnte war sie huldreich, gegen Bse unerbittlich sireuge; den Dienstboten gegenber zeigte sie eine ernsthafte Milde. Im Ess?n und Trinken war sie mig, in der Kieidnng sittsam, und wohlverdiente Lobeserhebungen machten sie nicht stolz und hochmtig Int Alter von 42 Jahren verlor sie ihren Gemahl, dem sie in inniger Liebe zugetan war. Zu dem tiefen Schmerze der seinen frhzeitigen Verlust sollten neue Trbsale hinzu kommen. Die Kaiserin Theophano, die Gemahlin ihres ltesten Sohnes Otto, verdrngte Adelheid vom kaiserlichen Hose. Sie ging nach Italien, kehrte aber schon bald zurck und war von neuem ttig, Armen und Notleidenden Hilfe und Trost zu spenden. Ahr Tod. Nachdem Adelheid auch trotz ihres hohen Alters noch die vormundschaftliche Regierung ihres Enkels, des Kaisers Ottos Iii., mit der grten Pflichttreue gefhrt hatte, verbrachte sie den Rest ihrer Lebenstage n dem Kloster Selz im Elsa, wo sie auch starb. 10. per erste Kreuzzug. 10981099. Veranlassung. Schon seit den ersten christlichen Zeiten wall-fahrteten die Glubigen fleiig uach dem heiligen Lande. Besonders

6. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 15

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
15 9. Htto der Groe. 936973. Persnlichkeit. Otto war eine hoheitsvolle, wahrhaft knigliche Erscheinung. Den echten Sachsen kennzeichnete das blonde Haar; ein langer Bart von gleicher Farbe fiel ihm aus seine Brnst herab. Seine Bewegungen waren rasch, sein wrdevolles, gebieterisches Auftreten verriet den Herrscher. Wie ein Lwe strzte er sich im Kampfe auf die Feinde, gegen die Unterworfenen zeigte er sich gromtig imb verzieh ihnen bereitwillig. Sein ganzes Vertrauen setzte er auf Gott; bevor er sich bei feierlichen Gelegenheiten die Krone aufsetzte, fastete und betete er. Gleich Karl dem Groen liebte er glnzende Feste und Versammlungen. Bald erschien er im Osten, bald im Westen seines Reiches, um Recht zu sprechen oder den Frieden wiederherzn-stellen. Krnung. Nach dem Tode Heinrichs wurde Otto zum Könige gewhlt und in Aachen feierlich gekrnt. Im prchtigen Zuge ging es nach der alten Kaiserstadt. Sie war aufs schnste geschmckt. Die Glocken erklangen, und Tausende von Menschen hatten sich ein-gefuuden, um den neuen König zu begren. In der Kaiserpfalz brachten die Groen des Reiches ihre Huldigung dar. Sie setzten Otto auf den Marmorthron Karls des Groen und gelobten ihm Trene und Beistand. Der Erzbischof von Mainz nahm hierauf in der Mnsterkirche die Salbung und Krnung vor. Dann fand ein herrliches Krnungsmahl statt. Die vier Herzge von Bayern und Schwaben, von Lothringen und Franken versahen hierbei die Ehrenmter (Erzmter). Der Erzkmmerer sorgte fr die knig-llchen Gemcher und ordnete das ganze Fest, der Erztrnchse be-diente die knigliche Tafel. Die Getrnke reichte der Erzmund-schenk, und dem Erz Marschall lag die Sorge fr das ritterliche Gefolge und die Pferde ob. Kmpfe gegen die Aeinde im Lande. Heinrich hatte die Herzge des Deutschen Reiches als selbstndige Fürsten betrachtet; Otto behandelte sie als seine Untergebenen, Deshalb emprten sie sich gegen ihn Er aber besiegte die widerspenstigen Fürsten, nahm ihnen ihre Herzogtmer und ubergab sie seinen Verwandten. - Unter den Emprern befand sich auch sein Bruder Heinrich. Dieser glaubte, ihm gebhre die Knigskrone. Er war nmlich geboren, als sein Vater bereits König. Otto dageqen als er noch Herzog war. Heinrich nannte sich selbst gern das Knigsk'ind seinen Bruder Otto aber verchtlich das Herzogskind. In Verbindung ""t den nnznsnedenen Herzgen trachtete Heinrich seinem Bruder soaor nach dem Leben. Dreimal kam es zur Emprung, dreimal verzieh Otto seinem Bruder, das letzte Mal im Dome zu Frankfurt a. M. am Weihnachts-morgen. Heinrich hielt jetzt Ruhe und Frieden; er stand seinem Bruder treu zur Seite und erhielt spter das Herzogtum Bayern. In der N ordmark hatten sich die Wenden emprt. Otto zog gegen sie. unter-kfdie"na runber-bie Bistmer Magdeburg. Brandenburg v" ^ M ^isvorrare nud Ansiedler verbreitete in jenen Gegen- den bald Christentum und Deutschtum. / Die Schlacht auf dem Lechsel/e. Im Jahre 955 waren die Ungarn wieder in Deutschland eingefallen. Verheerend zogen die raub-

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 70

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
70 ihr tugendhafter Sohn Bruno erhielt den erzbifchflicheu Stnhl zu Elu, wo er sich besonders um das Schulwesen groe Verdienste erworben hat. Doch nochmals sollte die edle Fran den Becher der Leiden trinken. Ihre Shne Heinrich, ihr Lieblingssohn, und Bruno wurden in den besten Mannesjahren vom Tode dahingerafft, ihr Enkel, der Erzbischos Wilhelm von Mainz, sank in der Blte der Jahre dahin; er starb ans einer Reise, als er von dem Krankenbette der Gromntter znrckkehrte. 4. Ihr Tod. Mathilde erreichte ein Alter von achtzig Jahren. Sie starb an einem Samstag, an demselben Wochentage und zu derselben stunde, in der auch ihr Gemahl aus dem Leben geschieden war. Im Munster zu Quedlinburg saud sie au seiner Seite ihre letzte Ruhesttte. Von der Kirche ist sie unter die Zahl der Heiligen aufgenommeil worden. Otto I, der Groe. (936 973.) 1. Seine Persnlichkeit. Otto war eine stattliche, wahrhast knig-liche Erscheinung. Den echten Sachsen kennzeichnete das blonde Haar; ein mchtiger Bart von rtlicher Farbe fiel ans die breite Brust herab. Er war ein gewandter Reiter, ein eifriger Jger und wohlgebt tu dem Gebrauche der Waffen. Fremdlndische Kleidung verschmhte er, auch bediente er sich gewhnlich der heimischen Mundart, obgleich er das Romanische und Slavische zu sprechen verstand. In der Jugeud hatte er feine Schulbildung genossen; erst in spteren Jahren lernte 'er das Lesen. Wie ein Lwe kmpfte er in der Schlacht, gegen die Unterwor-fenen war er gromtig und bte gegen seine ehemaligen Feinde Ver-geben und Vergessen. Sein klarer Verstand lie ihn in allen Lagen das Richtige finden, und sein starker Wille kannte keine Hindernisse. Er war heiter und sangesfroh und ein Mann von der grten Sittenstrenge. Bei allen seinen Unternehmungen setzte er sein Vertrauen auf Gott, und seine hohe Stellung betrachtete er als ein Geschenk seiner Gnade. Karl den Groen hatte er sich zum Vorbilde genommen, gleich ihm liebte er glnzende Feste und Versammlungen, gleich ihm ist er in Sagen und Liedern verherrlicht worden. Er hat Deutschland zur Weltstel-luug erhoben und das deutsche Nationalgeshl geweckt. 2. Seine Wahl und Krnung. Otto wurde, wie sein Vater es gewnscht hatte, von den Sachsen und Franken zum Könige gewhlt, und in Aachen brachten ihm die Abgesandten smtlicher deutschen Volks-stamme ihre Huldigung dar. Hierauf ging es in den D>otn, wo er von dem Erzbischos von Mainz gekrnt wurde. Er umgrtete Otto mit dem Schwerte, berreichte ihm Mantel und Szepter, salbte ihn mit dein hei-

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
79 der Familienverbindung eine Anerkennung seiner Wrde als Kaiser von seiten des Hofes zu Byzanz herbeizufhren. Nachdem Otto das Jawort der kaiserlichen Prinzessin und ihres Vaters fr seinen Sohn Otto erhalten hatte, sandte er eine erlauchte Gesandtschaft noch Constantinopel, um die Braut wrdig heimzuholen. Unter den vielen kostbaren Geschenken, die Theophano mit nach Deutsch-laud brachte, befand sich auch der Leichnam des hl. Pantaleon, der nach Cln berfhrt wurde. Vom Papst selber wurde in St. Peter zu Ron: die Ehe des hohen Brautpaares eingesegnet und hierauf mit der grten Pracht und unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert; fast alle Fürsten Deutschlands waren zu dem seltenen Feste der die Alpen gekommen. 2. Die Gemahlin. Theophano war nicht blo schn und von ein-nehmenden Sitten, sondern auch von groem Verstnde und der Rede im seltenen Mae mchtig. Sie besa vollstndig das Herz ihres Gemahls, und neben der Mutter gewann sie allmhlich eine groe Macht auf das Gemt des jungen Kaisers. Die junge Frau von einem krftigen, fast mnnlichen Geiste feffelte ihren Gemahl je lnger, desto mehr, doch bei dem deutschen Volke hat sie sich niemals eine rechte Gunst erworben. Man bewunderte mehr die Frstin, die vom fernen Byzanz neuen Glauz und uugekauute Geusse dem Uande zugefhrt hatte, als da mau fr sie Zuneigung empfand. Die schlimmen Sitten des Hoses zu Coustau-tiuopel, wo ppiges Leben und beispiellose Pracht herrschten, legte man auch ihr bei, wenn auch mit vollem Unrecht. 3. Die Zeit ihrer vormundschaftlichen Regierung. Nach dem Tode ihres Gemahls bernahm sie sr ihren minderjhrigen Sohn die vormundschaftliche Regierung, die sich fr sie als Griechin von Geburt um so schwieriger gestaltete, je grer die Kluft war, die die Entwicklung der lateinischen Christenheit von dem religisen und politischen Leben der Griechen seit Jahrhunderten trennte; dazu entbehrte Theophano vllig die Anhnglichkeit des Volkes, und berdies wurden in ungerechtfertigter Weise die schlimmsten Gerchte der sie ausgestreut. Aber Theophano nahm mit Mut und Vertrauen auf Gott die schwere Brde auf ihre Schultern. Fest war sie entschlossen, alle Rechte, die die Otto neu gebt, fr sich und ihren Sohn in Anfprnch zu nehmen. Mit mnnlicher Entschlossenheit ergriff sie die Zgel der Regierung, die sie sieben Jahre lang in rhmlicher Weise gefhrt hat. Sie ordnete die Verhltnisse in den wendischen Marken, nahm die Rechte Deutschlands bei der Erhebung der Capetinger wahr, und in Italien, besonders in Rom, sorgte sie dafr, da der kaiserliche Name nicht ver-

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 68

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
68 Kampfspiele, aus denen sich spter die Turniere entwickelten, wie aus dem Reiterheere der Nitterstand hervorging. Mit dem neu geschaffenen Heere zog der König gegen die Heid-nischen Staden an der Elbe, besiegte die Heveller, dereu Feste Breu-uabor er im Jahre 928 eroberte, und unterwarf hie Dalenunzier; zum Schutze des Reiches errichtete er die Mark Meien, die Oft-mark und die Nord mark, welche die Wiege des braudeubur-gifch-preuischen Staates werden sollte. Auch gegen die Dnen, welche die schsische Bevlkerung von dem rechten Elbufer verdrngt hatten, zog er das Schwert, trieb sie zurck und legte zwischen Eider und Schlei die Mark Schleswig an. . 4. Die Schlacht bei Merseburg (Riade). ikw. Unterdessen war der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen. Als Heinrich die Zahlung des Tribllts verweigerte, rckten sie mit ihren Nanbscharen heran und fielen m Thriugeu ein. Heiurich stellte sich ihnen-au der Unstrnt, westlich von Merseburg, entgegen und gewann besonders durch das krftige Eingreisen seiner Reiterei im Jahre 933 einen glnzenden Sieg. Die von Heinrich begrndete W e.h r h a f t i g k e i t der Delltscheu hatte sich gegen den furchtbarsten Feind bewhrt, das nationale Bewutsein war geweckt und die Stellung des schsischen Geschlechtes unter den deutschen Stmmen befestigt. 5. Sein Tod. Heinrich beabsichtigte, anch einen Zug nach Rom zu machen, doch wurde er an der Ausfhrung dieses Vorhabens durch einen Schlagflu verhindert. Vor seinem Tode empfahl er den Groen seines Reiches seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Er starb ans feiner Pfalz zu Memleben (an der Unstrnt); seine letzte Ruhesttte fand erbt der von ihm erbauten Abteikirche zu Quedlinburg. Bie Knigin Mathilde. 1. $l)re Jugend. Mathilde, bic Gemahlin Heinrichs I., war eine Urenkelin des Sachsenherzogs Wittekind und wurde als Tochter eines westflischen Grasen anf der Diedrichsburg bei Melle geboren. Ihre Ausbildung erhielt sie im Bcnediktinerinnen-Kloster zu Herford, wo ihre Gromutter btissin war. Herangewachsen zur blhenden Jungfrau, unterwiesen in Mancherlei Kenntnissen und Fertigkeiten und erzogen in Demut und Frmmigkeit, wurde sie die Gemahlin Heinrichs. 2. Mathilde als Knigin. Trotz ihrer hohen Stellung blieb Mathilde demtig und fromm. Im Kreise ihrer Familie trng sie stets einfache Kleidung, und nur an hohen Festtagen erschien sie geschmckt mit Seide und Edelsteinen; die Tngcnb hielt sie fr ihre schnste Zierde.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 81

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
81 spter mit seinem Lieblingsplane, das Bistum Bamberg zu grnden, hervortrat, verzichtete sie gern auf ihre Rechte. Ihrem Gemahl war Kunigunde eine treue Geshrtiu und ihm in inniger Liebe zngetan. Sie stand ihm bei allen seinen hochsinnigen Be-strebungen hilfreich zur Seite, und da sie auch in Regiernngsgeschsten tohl erfahren war, hatte er an ihr eine kluge Beraterin. Wenn der Kaiser zur Erledigung von Reichsangelegenheiten auerhalb Deutschlands weilte, bernahm sie zum Teil die Leitung der Regierung, und in Urkunden wird hufig ihre Vermittluug iu Gnadensachen und in politischen Streitigkeiten erwhnt. Bei den Schwierigkeiten und Verdrielichkeiten, die Kuuiguudeus Brder dem Kaiser bereiteten, suchte sie eine freundliche Schlichtung herbeizufhren. Aber bei all dem Einflnffe, den sie auf ihren Gemahl besa, wollte sie ihm nur durch ihren Rat helfend zur Seite fteheit, niemals jedoch in herrfchfchtiger Weise auf ihn einwirken. 2. Die Witwe und Klosterfrau. Nach dem Tode ihres Gemahls ordnete Kunigunde mit Umsicht und Klugheit die Angelegenheiten des Reiches und fhrte bis zur ueueu Knigswahl mit starker Hand die Zgel der Regierung. Sie reiste felber nach Mainz und berreichte dem ueueu Könige Konrad Ii. die Reichsiufiguieu und entbot ihm herzlichen Glck-wnsch. Darauf begab sie sich zum Kloster Kauffuugeu, das sie mit ihrem Gemahl errichtet und zum Wohnsitz erwhlt hatte. Am ersten Jahrestage des Todes ihres Gemahls erschien sie zum letzten Male in ihrem kaiserlichen Ornat beim Gottesdienste. Nach dem Offertorium legte sie die Zeichen ihrer kaiserlichen Wrde fr immer, ab und empfing den klsterlichen Schleier und den geistlichen Vermhluugs-ring. In Kauffuugeu lebte sie wie die geringste ihrer Klosterschwestern, nichts wollte sie vor ihnen voraushaben, ihnen nur voranleuchten durch Gottes- und Nchstenliebe und durch Eiser in Erfllung der Ordensregel. In den freien Stunden war sie unermdlich ttig, mit ihrer kunstgeschickten Hand die kostbarsten Paramente anzufertigen. Nach ihrem Tode wurde sie ihrem Wunsche gem in dem armen Klosterhabit neben ihrem Gemahl in. Bamberg beigesetzt; von der Kirche ist sie spter unter die Zahl der Heiligen ausgenommen. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 6
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